Der Start
1997 bin ich das Mountainbike „Business“ eingestiegen. Ab diesem Tag bin ich regelmäßig Touren und auch einige Jahre Wettkämpfe im Schwarzwald, Laax und Saarland gefahren.
Das erste Rad, heute im Jahre 2025 fahre, fahre ich noch immer als alleiniges Mountainbike. Es dürfte in etwa 50.000+ km haben. Ich kann es nicht genau sagen.
Gekauft habe ich das Rad über die Vermittlung von Studienfreunden im
Radhaus in Darmstadt 1997, dass es noch immer gibt.
Die Entscheidung
Als Einsteiger und ohne vorab sich monatelang in die Theorie einzulesen, habe ich vor Ort und fachmännischer Beratung für ein Katarga XT Pro in 54cm entschieden. Ein Stahlrahmen Bike noch mit, der Name lässt es vermuten, hochwertig LX und XT Komponenten an allen Ecken und Enden.
Der Preis? Ich meine 1.500 DM? Da bin ich mir nicht mehr sicher.
„Dieses Rad wird sich als einer der nachhaltigsten Anschaffung erweisen!„
Der Kampf
Black 3x Forest Ultra Marathons, Bike Marathon St. Wendel und Trainingslager in Laax waren dann in dem Jahrzehnt der 2000er Standard.
3-5 mal Training die Woche.
Zwar hatte ich einen Ciclo CM Radcomputer an Board, aber leider hatte der keine GPS Funktion, dass mir heute lediglich die Vitalwerte und km zur Verfügung stehen, plus einige manuelle Notes.
Die Narben
Das Rad in den Jahrzehnten erstaunlich wenige Komplett ersetzt haben müssen.
Das war:
- Die erste Rock Shox Judy Xc (farblich bisher die schönste) und die hat förmlich die Grätsche gemacht.
- Antrieb: ich denke 3x bisher getauscht, zuletzt 2021.
- Die Marvic 238 Felgen haben auch extrem lange gehalten, erstaunlich. Die gingen erst 2014 und 2025 durch.
- Reifen, unzählige, ich kann diese nicht zählen, aber immer Schwalbe, Conti und wenige Michelin.
Der Rest ist original. Sprich: Sattel, Lenker, Schaltgarnitur, V-Brakes mit Bremshebel. Lenkerbar, Vorbau, Sattel.
Rahmen: top!
Felge: hin
Kein Geheimnis: die Wartung und Pflege
Was mir noch heute wichtig ist und sicher zu der langen Laufzeit beiträgt, ist die Wartung.
Ketten wechsle ich alle 2 bis max 3.000 km. Das Rad wird immer gepflegt und steht trocken. Übermäßiger Schmutz wird entfernt, bevor ich Dusche. Bike first!
und nun?
Da ich dieses Jahr wieder verstärkt im Training bin, wollte ich mal wissen, wie moderne Hardtails heute fahren im Vergleich.
Daher habe ich mich für ein weiteres Bike, ein Canyon Grand Canyon AL8 entschieden.
In alter Tradition, ohne Probefahrt.
Mal schauen.
Zeitenwende
Seit zwei Tagen habe ich ein Cube GranCanyon 2025

Wow. Okay. Der Zusammenbau. Steckachsen! Hä, von welcher Seite macht man die auf?
Ach Gott, laufen die Laufräder lange mit. Unglaublich.
Die RapidFire Armatur (sagt man das heute noch) wie filigran? Die Bremshebel, so kurz.
Erste Ansitz im Wohnzimmer. Meine Güte, wie dieses riesige 29″ Rad vorne unter der Gabelbrücke raus schaut.
Wie heißt die Sattelverstellung? Praktisch.
Nur ein Zahnkranz vorne. (Spoiler: wird noch für Ernüchterung sorgen)
Ich muss mich erstmal an den Zeitsprung gewöhnen.
Aber schon cool.
Ernüchternd
Erste Ausfahrt, 30km. Wohl bekannte Strecke im Nordschwarzwald.
Wow, sind die Bremsen brutal, die Klickpedal gehen so leicht rein, dass ich ich mich wunder, was mit den alten kaputt ist. Sie sind es wahrscheinlich 🙂
Dämpfe vorne: okay, 3 Jahrzehnte Technik deutlich zu spüren. Da wippt nichts, das ist cool.
Aber: oh mein Gott, ist das Bike langsam. Langsam auf der Gerade, die Übersetzung mit der 1 Ritzel auf 12er Kassette hat keinen Overpace Gang.
Mehr wir 45km/h sind nicht drin. Schneller kann ich einfach nicht treten. Bei dem Alten war da erst bei 55km/h Schluss. Das muss ich dringend ändern. Glaube sowas wie 36 oder 38 Zähne vorne. Mal einlesen, wie das heute so läuft.
Aber so geht das nicht.
„Ein Mountaibike darf auch auf der Ebene mal schnell sein!“
Toll natürlich, dass beim Klettern, an 20% Steigung ich noch drei Gänge Reserve habe, wo früher nichts mehr übrig war. Aber hey, ein Mountainbike darf auch schnell sein.
Da gewöhne ich mich noch dran: mit 26″ auf 29″ wird das Rad im ersten Moment in engen langsamen Spitzkehren unhandlich. Aber, denke, mit Übung, werde ich das ausgleichen können.
Das Ergebnis: außer an einem Bergabsegement, keine Zeiten in den persönlichen Top 5 und das mit neuster Technik. Kettenblatt größer und Übung bei den Spitzkehren nun.
Umbaumaßnahmen
Eine Woche später habe ich ein 36er Kettenblatt, XT Kettenblatt FC-M8100-1, mit 36 Zähnen verbaut und noch vier neue Kettenglieder auf die Kette gegeben.
Ein wenig noch die Schaltung justiert, das war es.
Ergebnis: viel besser auf der Waldautobahn. Bis 45 locker Mittreten, in Spitze 54km/h.
Bergauf habe ich an wirklich steilen Stücken zwar keine Reserve mehr nach unten, hatte ich aber vorher am Katarga auch nicht. Also keine Verschlechterung.
Geholfen hat mir der Ritzelrechner und kann die Werte in Praxis so nachvollziehen.
Da ich für die neuen Systeme keine Werkzeuge hatte, musste ich die mit bestellen. Das waren dann 150EUR+.
Aber so passt das.
Heute 45km mit viel Spaß gefahren.